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Der Berg |
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Nordöstlich der Annapurna
Kette, im Peri-Himal, nah der Nähe der tibetischen Grenze
liegt eine große Gruppe weitgehend unbekannter, faszinierender
Berge. Die Kulminationspunkte dieser Gruppe stellen die Siebentausender
Nemjung, Himjung und Himlung dar. Während der erfolgreichen
Expedition
zum Manaslu im Frühjahr 1999 boten die Berge einen
unvergeßlichen Anblick und weckten in Frank Meutzner
und Götz Wiegand die Sehnsucht dieses Gebiet zu erkunden
und einen Besteigungsversuch zu unternehmen. Bereits im Herbst
1999 war es dann soweit und die erste
deutsche Himlung Expedition unterwegs. Der krönenden
Gipfelsieg, es wäre die zweite Besteigung dieses Berges
gewesen, blieb den Alpinisten wegen zu großer Lawinengefahr
versagt.
Beeindruckt von dem Anmarsch durch das Tal am Fluß Phu
und den tibetisch geprägten Dörfern sowie der Unberührtheit
dieses Gebietes reifte natürlich der Entschluss nocheinmal
zurückzukommen um den "Sack abzuholen" wie
man im sächsischen Bergsteigerkreisen sagt. Doch zahlreiche
Expeditionen und Trekkingtouren in den folgenden Jahren, Frühjahr
2000 Makalu-Expediton,
Herbst 2000 Erkundungstour Dhaulagiri, Frühjahr 2001
Everest-Expedition,
Winter, Frühjahr 2002 Anden
-und Alaska-Expedition, Herbst 2002 Erkundungstour Kangchendzönga
und Frühjahr 2003 Dhaulagiri-Expedition
ließen einen erneuten Versuch erst im Herbst 2003 zu.
Ende September startete ein fünfköpfiges Expeditionsteam
begleitet von 11 Freunden die das Team ins Basislager begleiteten.
Diesmal hatten die Bergsteiger mehr Glück als 4 Jahre
zuvor. Am 18.10. erreichen Wiegand und Meutzner den höchsten
Punkt des 7126m hohen Himlung, es war die erste deutsche Besteigung,
die Sechste überhaupt.
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Historie von Frank
Meutzner |
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Die Besteigungsgeschichte wurde nach Informationen
von Elisabeth Hawley, Recherchen im Internet und persönlichen
Kontakten mit einigen Expeditionsteams erstellt und erhebt keinen
Anspruch auf 100 %ige Vollständigkeit. |
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1992 |
1. Besteigung durch
japanische
Expedition des Academic Alpine Club of Hokkaido über
den NW-Weg im Oktober ( Die beim Himalaya Alpine Club UK angegebene
Erstbesteigung im Jahr 1983 bezieht sich nicht auf den Himlung.
Die japanische Expedition bestieg damals den weiter rechts liegenden
Nemjung) |
1994 |
Versuch über die Südwand
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1999 |
Herbst, "Sächsische
Himalaya-Expedition Himlung 1999" Versuch durch sechsköpfiges
Team über NW-Weg, Abbruch in ca. 6300m Höhe wegen
Lawinengefahr
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2000 |
Herbst, "Sanga Himlung West Face Expedition" Exp.ltr.
Mr. Gracia Atance Salvodor, Versuch durch sechsköpfiges
spanisches Team über Westwand (gemeint ist aber wahrscheinlich
die NW-Route), Abbruch in ca. 6300m Höhe wegen Lawinengefahr
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2001 |
2. Besteigung durch französische Expedition, Exp.ltr.:
Mr.Paul Campion , Am 14.u. 19. Mai erreichten 9 der 10 Mitglieder
den Gipfel über den NW-Weg, darunter auch Frauen, erste
Abfahrt mit Ski vom Gipfel
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2001/
2002 |
Wintersaison, "DenDenKyushu Alpine Verein Himlung Expedition",
Exp.ltr. Herr. Masato Chuma, Versuch durch ein 10 köpfiges
japanisches Team über die Ostkante
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2002 |
3. Besteigung durch französischen Bergführer und
Klienten im Herbst
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2003 |
4. Besteigung durch französische
kommerzielle Expedition, einer der acht Teilnehmer und ein Climbingsherpa
erreichen am 11.10. den Gipfel über den NW-Weg
5. Besteigung durch kommerzielle französische Expedition,
am 17.10. erreichen vier der acht Teilnehmer sowie zwei Sherpas
über den NW-Weg den Gipfel
6. Besteigung durch "Sächsische Himalaya-Expedition
Himlung 2003", am 18.10. erreichen zwei der fünf Teilnehmer
den Gipfel
Besteigungsversuch durch einen Schweizer Bergsteiger mit drei
Climbingsherpas, Abbruch wegen starken Schneefalls und Lawinengefahr
am 28.10. im Lager 1, ca. 5300 m Höhe
7. Besteigung durch Belgisch-Portugiesische
Expedition, fünf der neun Teilnehmer erreichen den
Gipfel, einer am 2.11., vier am 3.11.
8. Besteigung durch Flämisch-Belgische
Expedition , am 24.11. erreichen sechs der zwölf Teilnehmer
den Gipfel über den NW-Weg, einer der Gipfelsieger erleidet
Erfrierungen an Händen und Füßen und wird ausgeflogen. |
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Lageplan hier |
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Die NW Route zum Gipfel des Himlung |
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Der einfachste und wahrscheinlich
beste Aufstieg erfolgt über die NW-Route. Es handelt
sich dabei um eine reine Schnee-und Eistour. Felskletterpassagen
gibt es keine. Vom Basislager ca. 4700m geht es über
Geröllhänge zum Gletscher und auf ihm hinauf ins
Lager 1, es gibt mehrere Möglichkeiten für die Errichtung
des Lagers ca. 5300-5500m. Von hier muß man einen Weg
durch den Gletscherbruch und die Schneefelder finden um auf
den eigentlichen NW-Grat zu gelangen. Gefahren durch Spalten
und Lawinen, die meisten Expeditionen verlegen Fixseil. Am
Grat dann keinerlei technische Schwierigkeiten, aber teilweise
Spalten, die meisten Expeditionen errichten auf dem Weg zum
Vorgipfel des Himlung ein zweites Lager ca. 6100m, das letzte
Lager wird nach dem ca. 6350m hohenVorgipfel aufgebaut ca.
6300m. Der Aufstieg zum Gipfel beginnt mit einem Abstieg,
ca. 100 Höhenmeter, hinunter an den ausgesetzten meist
überwächteten NW-Grat, dann immer dicht am Grat
haltend zur NW-Wand. Hier gibt es jetzt verschiedene Möglichkeiten
zum Gipfel zu gelangen, entweder am Grat bleibend oder in
die Wandmitte. Wir entschieden uns für die Wandmitte.
Die Hangneigungen variieren von ca. 30 Grad am Beginn über
ein ca. 60 Grad steile Eispassage mit leicht überhängenden
Einstieg und folgenden bis zu 45 Grad steilen Hängen
zum kleinen äußerst ausgesetzten Gipfel. Je nach
Schneebedingungen und bergsteigerischem Können und Sicherheitsaspekten
wird teilweise gesichert oder Fixseil verlegt.
Die Wand ist oft stark lawinengefährdet
und meist bläst ab Erreichen des Grates in ca. 6000m
Höhe ein stetiger kalter und starker Wind und es gibt
während des Aufstieges keine windgeschützen Stellen.
Besonders im Gipfelbereich ist der Wind so stark das man Mühe
hat sich auf den Beinen zu halten. In fast allen Expeditionsberichten
wird darüber berichtet. Die Gipfeletappe ist nicht zu
unterschätzen. Es sind immerhin 1000 Höhenmeter
zum Gipfel. Durch die nordwestseitige Ausrichtung der Wand
kommt erst gegen 11.00 Sonne in die Wand und die Ausgesetztheit
der Wand verlangt ständig höchste Konzentration.
Nicht zu vergessen das man nochmal 100 Höhenmeter zum
Lager aufsteigen muß. Die bisherigen Gipfelsieger benötigten
zwischen neun und sechzehn Stunden vom Lager 2 zum Gipfel
und zurück.
Eine Schwierigkeitseinstufung
zu treffen ist wie an jedem Siebentausender schwierig, da
neben den technischen Schwierigkeiten der Höhenaspekt
hinzukommt. Auf jeden Fall ist es ein schöner, abwechslungsreicher
und anspruchsvoller Aufstieg.
Bleibt die Frage wie Markus Walter auf der Website des Alpinclub
Sachsen zu folgenden Aussagen kommt:
"Und unter anderem erreichten die beiden
Dresdner Götz Wiegand und Frank Meutzner im zweiten Anlauf
den Gipfel des 7126m hohen Himlung. Der technisch einfache
Schneegipfel, in einer erst seit wenigen Jahren verstärkt
für den Trekking- und Bergtourismus entdeckten Region
nahe der Annapurna-Gruppe gelegen, entwickelt sich als einer
der leichtesten 7000er zunehmend zu einem der beliebtesten
Berge Nepals und läuft damit dem ehemals als leichtester
7000er angesehenen Baruntse langsam den Rang ab. Allein in
der Nachmonsunsaison 2003 drängelten sich fünf Expeditionen
am Himlung - Tendenz steigend."
Das es zu einem Anstieg der Expeditionen kommen kann, ist
durchaus möglich denn leider haben einige kommerzielle
französische Anbieter den Berg "gefunden" und
werben auf ihren Webseiten um Klienten. So werden natürlich
auch die wahren Bedingungen verschwiegen die an diesem Berg
vorherrschen sondern man schreibt von einem problemlosen Aufstieg,
nur ein Stelle 150m mit max. 30 Grad Hangneigung. In der Praxis
sieht das dann so aus das zahlreiche Klettersherpas unzählige
Meter Fixseil verlegen, die Lager errichten und dann die Klienten
am Seil sichernd zum Gipfel bringen.
Bleibt zu hoffen das wegen solchen Fehlinformationen keine
schweren Unglücke an diesem Berg passieren.
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