Sächsische Himalaya Gesellschaft e.V.


2.     Sama Gompa (4. 4.) - Frank Meutzner berichtet

Am Ostersonntag sind wir in Sama Gompa (ca. 3400m) angekommen und haben unser Basislager errichtet, aber der Reihe nach:
Volker Tiller, Reinhard Mittag und Dieter Rülker haben 30.3. Kathmandu per Hubschrauber verlassen. Wir konnten wegen schlechten Wetters erst am übernächsten Tag folgen. Nach einem ca. 45minütigen Flug landeten wir wohlbehalten im 1500m hoch gelegenen Dörfchen Philim. Und dann hatten die KARSTADT-Zelte einen ersten Härtetest zu überstehen. Denn unser Vorauskommando hatte die Zelte ziemlich nah am Landeplatz aufgebaut. Beim Landeanflug riß es die Zelte in die Höhe und sie hingen nur noch mit den Zeltleinen an den Häringen. Diese hielten aber zum Glück. Unsere drei Freunde hatten mit Hilfe von Mingmar, unserem Sirdar, schon die Träger angeheuert und am nächsten Tag konnten wir nach einer einstündigen Bepackungsprozedur starten. Zunächst ging es in einem tief eingeschnittenen Flußtal recht gemütlich dahin. Der Fluß mußte über verschiedenste Hängebrücken überquert werden.

Genau auf dieser Route ist zur Zeit auch eine Trekkinggruppe unterwegs, die uns im Basislager besuchen will. Die elfköpfige Truppe muß allerdings vorher einen 4200m hohen Paß überwinden, bevor sie das Haupttal erreichen. Temperaturen von ca. 25 °C ließen uns gehörig schwitzen. Nach sieben Stunden erreichten wir unser Tagesziel, das Dörfchen Deng. Am zweiten Tag wurde der Weg dann zunehmend steiler und beschwerlicher, und langsam gewannen wir an Höhe. Ein idyllischer kleiner Campingplatz, mitten im Wald, war unser zweites Tagesziel. Als wir ankamen, begann es stark zu regnen. Um beim Aufbauen unserer kleinen Schlafzelte nicht naß zu werden, wendeten wir einen Trick an: Im großen Küchenzelt bauten wir die Zelte auf und mit Schirmen ausgestattet schafften wir sie dann ins Freie.Wir nannten es die "Zeltwerft".

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Philim                                Laden                              "Zeltwerft"                        Manaslu, 8163 m

Am nächsten Morgen hatten wir eine herrliche Sicht auf die umliegenden Berge. Der dritte Marschtag führte zuerst am Police-Checkpoint in Namrung vorbei. Hier wurden unsere Trekkingpermits und das Expeditionspermit kontrolliert und abgestempelt. Danach ging es immer stetig ansteigend weiter. Der Blick wurde frei zu schwierig zu besteigenden Siebentausendern wie dem Peak 29 und dem Himalchuli. Als wir unser Etappenziel, das Dörfchen Lho, in 3100m Höhe erreichten, erblickten wir zum ersten Mal das Ziel unserer Träume, den 8163m hohen Manaslu. Diese gigantische, strahlend weiß vergletscherte Doppelspitze überragte die Wälder von Lho um mehr als 5000 Meter. Wer am nächsten Morgen zeitig genug aufstand konnte erleben, wie die Sonne den Manaslu golden einfärbte, ein unvergeßlicher Anblick.

Unsere vierte und letzte Etappe führte uns nach Sama Gompa. Es war ein bequemer Fußmarsch und so konnten wir den Blick auf unseren Traumberg in aller Ruhe genießen. Auf einer idyllischen Wiese schlugen wir unser Basislager auf und richteten uns  vorübergehend ein.

Schon am Tag nach unserer Ankunft stiegen wir ins ABC auf. Die Bewohner von Sama Gompa unterstützten uns beim Transport der Lasten ins vorgeschobene Basislager (auch Upper oder Higher Basecamp genannt). 1200 Höhenmeter waren zu bewältigen. Das Lager liegt am Ende einer großen Moräne in einem kleinen geschützten Sattel. Am Freitag, dem 9.4., soll der Umzug ins ABC abgeschlossen sein. Das Wetter spielt bis jetzt gut mit und aufgrund der geringen Niederschlage in den letzten Monaten blieben die erwarteten Probleme mit dem vielen Schnee währen des Trekkings aus. Mit uns sind zur Zeit noch 3 weitere Expeditionen hier. Ed Viestor, von dem das neue Everestbuch ist und sein Freund Vaikka Gustafsen, ein Finne. Dann ist noch eine spanische Truppe mit 5 Teilnehmern eine kanadische Expedition mit sieben Teilnehmern da. Diese Truppe haben wir schon am Cho Oyu 1997 getroffen.

Herzliche Grüße an alle im Namen aller Expeditionsmitglieder sendet Frank Meutzner

nonnen.jpg (14432 Byte)  Mönche in Sama Gompa

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