zur PhakdingNamcheTengbocheDingbocheLobuchePumori Basecamp
Lageplan des Everestgebietes

 Tagebuch vom 28.03 - 05.04.

28.03. Jiri - Phakding
29.03. Pakging - Namche Bazaar
30.03. Namche Bazaar
31.03. Namche - Tengboche
01.04. Tengboche - Dingboche
02.04. Dingboche
03.04. Dinboche - Lobuche
04.04. Lobuche - Pumori BC
05.04. Pumori Basecamp

Kinder in Dingboche

VOM PUMORI BASECAMP
Nur einen halben Kilometer entfernt ragt die über 2 000 Meter hohe Pyramide des Pumori über dem Basislager auf. Und auf der anderen Seite zeichnet sich deutlich der schwarze Dreiecksgipfel des Everest ab. Fast furchteinflößend baut er sich auf. Gegenüber den umliegenden Bergen weist seine Wand keinerlei Schnee auf.

Kleine Pause oberhalb von Namche

Kurz vor Lobuche kommt man an einem großen Platz vorbei, wo viele Gedenktafeln angebracht sind. Zum ersten Mal ist jetzt auch der Pumori zu sehen. Ein stolzer Berg. Gegen 14 Uhr erreichen wir das 4 930 Meter hohe Lobuche. Abends wird es empfindlich kalt, ca. 10 Grad minus, und wir sind froh, in unsere warmen Schlafsäcke kriechen zu können.

Buntes Markttreiben in Namche Bazaar
Mingmar, unser langjähriger Sirdar teilt unser Gepäck für die Träger auf.

Von hier oben hat man einen herrlichen Blick nach Namche, Kunde und Khumjung sowie die umliegenden Berge. Ganze drei Filme belichte ich. Der Aufstieg ist allen gut bekommen, und wir steigen ab. 14 Uhr sind wir wieder im Ort und haben Zeit, uns etwas umzusehen.

Good View
Gewaltige Felsformationen
Buddhistische Malereien bei Tengboche


Nachrichten aus dem Basislager des Pumori


Liebe Freunde, gestern Nachmittag erreichten wir das Basislager am Fuße des Pumori. Heute habe ich die Solartechnik aufgebaut, und so gibt's nun wieder ein paar neue Nachrichten. Das letzte Mal haben wir uns ja am 26. März kurz vor unserer Abfahrt gemeldet.

Hier nun die letzten Tage im Kurzdurchlauf:

27. März: neunstündige Busfahrt nach Jiri, die gesamte Ausrüstung wird gleich oben am Flughafen ausgeladen, wir fahren hinunter ins Dorf, dort wollen wir übernachten und am nächsten Morgen zeitig per Hubschrauber nach Lukla fliegen.

In Jiri sorgt unsere Kiste Bier, die wir von Kathmandu mitgebracht haben, für einige Aufregung. Das Gebiet wird von den Maos, einer Minderheitenpartei in Nepal, kontrolliert, und nach deren Auffassungen ist der Konsum von Alkohol verboten. An diesem Abend können wir das Bier mit beherztem Einsatz noch retten.

Busstation in Jiri

Aber am nächsten Morgen, als wir es mit in das Gepäck für das Basislager geben wollten, wurde es konfisziert. Das empfanden wir schon als recht ungewöhnlich, ließen es aber geschehen, um Ärger zu vermeiden.

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28. März: Um 5 Uhr Wecken, da es ja zeitig losgehen soll. Aber wie das so ist, warten wir dann zwei Stunden auf den Hubschrauber. 9 Uhr geht es dann los. Wir, das heißt Götz, Thomas, Olaf, Wolf-Thomas Sniegon, der mit uns den Pumori besteigen will, und ich steigen mit unserem Gepäck für die Trekkingtour ins Basislager in den Hubschrauber.

Unsere Expeditionsausrüstung fliegt später nach Syanboche, und wird von dort aus unter Aufsicht von Mingmar Sherpa, unserem langjährigen Sirdar, per Yak und Träger in die Basislager von Pum
ori und Everest gebracht.


Phakding
Auf der Trekkingtour begleitet uns Lhapka, einer der beiden Sherpas, die uns später am Everest unterstützen werden. 30 Minuten Flug nach Lukla, ein kleines Frühstück, und auf geht's nach Phakding. Nach drei Stunden gemütlicher Wanderung erreichen wir den Ort.

Laut Karte liegt er 2 620 Meter hoch. Aber die Höhengaben sind 1957 vermessen worden, und unsere Höhenmesser zeigen allesamt etwas anderes. Der bewährte Thomen-Höhenmesser, den ich in Dresden geeicht hatte und der in Kathmandu genau stimmte, zeigte ca. 100 Höhenmeter weniger, ebenso unsere beiden Testuhren von der Mühle-Glashütte GmbH. Die beiden mechanischen Uhren sind mit einem Höhenmesser ausgestattet, der von der Flugzeugindustrie bis 10 000 Meter Höhe getestet wurde. Beide zeigen die gleiche Höhe von 2 530 Metern an. Dieses Problem oder Phänomen der verschieden Höhenangaben wird uns auf der ganzen Tour begleiten. Eigentlich ist es ja egal, wie hoch der Zielort genau liegt, hin muss man sowieso. Aber verwunderlich ist es manchmal schon, wenn 200 Höhenmeter Differenz bestehen. Um Verständigungsprobleme zu vermeiden, werde ich mich bei Höhenangaben ab hier immer auf die Kartenangaben beziehen. In einer gemütlichen Lodge verbringen wir die Nacht und ziehen tags darauf weiter.



29. März: Eine Stunde nach Phakding kommt man nach Benkar, und gleich am Ortseingang befindet sich die Benkarlodge. Für mich ist das insofern interessant, da ich hier einen Brief aus Deutschland abgeben soll. Denn die neu aufgebaute Lodge wird von dem ehemaligen Freiberger Eberhardt Kohlschmidt und der Familie seiner nepalesischen Frau betrieben. Sein Bruder Karsten, der in meiner Heimatstadt wohnt, bat mich, den Brief mitzunehmen. So kamen wir mit Eberhard ganz schnell ins Gespräch und erfuhren einiges über die Region.
Er zeigte uns stolz die ersten fertigen Zimmer, deutsche Gründlichkeit läßt sich nicht verheimlichen. Etwas anders waren die Zimmer schon konzipiert als bei einer rein nepalesischen Lodge. Nach zwei interessanten Stunden zogen wir weiter nach Namche Bazar, dem bekannten Bergsteigerort im Khumbu-Gebiet.
Kurz davor, an einer kleinen Brücke, gab es einen Stau.


Zwei Yak-Karawanen, eine von oben, eine von unten, wollten ebenfalls den Fluss überschreiten. Und so mussten wir uns 30 Minuten gedulden, da dort ein Überholen unmöglich ist. Später erfuhren wir, dass manchmal dort bis zu zwei Stunden Wartezeit eingeplant werden müssen.

Yak- Karawanen

Das Wetter meint es an diesem Tag nicht so gut mit uns. Ab Mittag regnet es, und ziemlich nass und ausgekühlt erreichen wir 14 Uhr Namche Bazaar (3 440 m). In der Kalapatar-Lodge mieten wir uns ein. Erstmal Sachen trocknen, etwas essen und dann ab in den Schlafsack. Um uns den Ort anzusehen, bleibt morgen noch Zeit. Wir legen hier einen Akklimatisationstag ein, d. h. am nächsten Morgen wollen wir auf ca. 4 000 Meter Höhe aufsteigen und nach Namche zurückkehren.

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30. März
: Nach einem gemütlichen Frühstück in einer Bäckerei brechen wir um 9 Uhr auf. Wir steigen zum Flughafen in Syanboche auf. Dort treffen wir Mingmar, der gerade die letzten Gepäckstücke auf die Reise schickt. Wir steigen links über dem Flughafen auf einem Gratrücken weiter auf.


Lohtse- Südwand
Da kommen Ama Dablam, Lhotse und Everest ins Bild, ein gigantischer Anblick. Wir schießen ein Foto nach dem anderen. Gegen 12 Uhr machen wir eine kleine Rast.

Götz und Thomas wollen nicht weiter aufsteigen, Ole und ich gehen noch bis zum höchsten Punkt auf 4 050 Meter.
Von hier oben hat man einen herrlichen Blick nach Namche, Kunde und Khumjung sowie die umliegenden Berge. Ganze drei Filme belichte ich. Der Aufstieg ist allen gut bekommen, und wir steigen ab. 14 Uhr sind wir wieder im Ort und haben Zeit, uns etwas umzusehen.

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31. März: Die heutige Etappe führt uns nach Tengboche. Götz geht's nicht so gut, er hat Durchfall. So gehen wir ganz gemütlich los. Schnell kommt man hier sowieso nicht voran, da Yak-Karawanen den Weg blockieren, und die Überholstellen sind rar. Es sind schon eine ganze Anzahl Menschen unterwegs, Trekkingtouristen, Bergsteiger, Einheimische. Der Weg führt anfangs an den Hängen über dem Fluss Dudh Kosi, später dann zu ihm hinunter und über eine Brücke auf die andere Seite.

3 250 Meter ist der tiefste Punkt, Tengboche liegt 600 Höhenmeter weiter oben. Wir sind ganz gut in Form, und anderthalb Stunde später erreichen wir Tengboche (3 867 m).

Kloster Tengboche

Eigentlich wollen wir noch in das bekannte Kloster, aber während es Götz besser geht, fühlen sich Thomas und Olaf nicht wohl. So verschieben wir das auf den nächsten Morgen. Abends treffe ich in unserer Lodge noch Dresdner und Chemnitzer. Die Lodge war also fast in sächsischer Hand, und es gab viel zu erzählen.


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1. April:
Die geplante Zeremonie am Morgen fand leider nicht statt. Die Mönche wollen am Tag darauf für uns beten, der heutige Tag wäre ungünstig So starten wir 8.30 Uhr nach Dingboche. Schon nach wenigen Minuten treffen wir wieder Sachsen - diesmal sind sie aus Neukirchen, die uns viel Glück wünschen.


Ama Dablam
Unterwegs haben wir einen herrlichen Blick auf den Ama Dablam, einen wunderschönen Sechstausender, der auch als Matterhorn des Himalaja bezeichnet wird. In Pangboche führt uns Lhapka zu einem Mönch, der für uns betet und uns Seidentücher und Halsbänder überreicht.

Danach geht's dann in die Gompa wo eine weitere Zeremonie stattfindet. Nach einer Mittagsrast geht's dann nach Dingboche. Das Wetter stabilisiert sich immer mehr in den letzten Tagen. Früh ist es immer schön, und nun scheint sogar nachmittags noch die Sonne und erst abends beginnt es etwas zu schneien. Wir legen hier einen weiteren Akklimatisationstag ein. Wir denken das es sehr wichtig ist 4 368 m lautet die derzeitige Höhenangabe.


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2. April:
Bei bestem Wetter steigen wir auf einen Aussichtsberg, 5 045 Meter hoch. Wolf-Thomas steigt nochmal nach Pangboche ab, da es ihm nicht so gut geht. Seine Erkältung kann er weiter unten besser auskurieren. Vom Gipfel haben wir eine fantastische Sicht zum Baruntse und Makalu. Erinnerungen vom Vorjahr werden wach. Wenn man den gigantischen Makalu von hier aus sieht, kann man es kaum glauben, dass man dort oben gewesen ist. Wir bleiben eine Stunde oben und treten dann den Abstieg an. Uns geht's gut, unsere Akklimatisationstaktik scheint aufzugehen.

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3. April: Heute geht's nach Lobuche. An dem Tag sind viele dorthin unterwegs. Expeditionen und Trekkinggruppen, zusammen mit den Begleitmannschaften sind es wohl an die 200 Leute.
Wir versuchen etwas abseits vom großen Trubel zu gehen, was allerdings nicht immer gelingt. Kurz vor Lobuche kommt man an einem großen Platz vorbei, wo viele Gedenktafeln angebracht sind. Zum ersten Mal ist jetzt auch der Pumori zu sehen. Ein stolzer Berg. Gegen 14 Uhr erreichen wir das 4 930 Meter hohe Lobuche. Abends wird es empfindlich kalt, ca. 10 Grad minus, und wir sind froh, in unsere warmen Schlafsäcke kriechen zu können.

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4. April: Herrliches Wetter erwartet uns am nächsten Morgen. Wir statten der oberhalb von Lobuche gelegenen Forschungsstation noch einen Besuch ab. Hier lebt ein Italiener, der sich bestens am Pumori auskennt. Aber leider ist er gerade auf Urlaub zu Hause. Die Forschungsstation ist eine Glaspyramide, die sich genau den Formen des dahinter aufragenden Pumori anpasst. Architektonisch gut gelungen, ob es allerdings in der Bergwelt was zu suchen hat, bleibt diskussionswürdig.

Der Pumori kommt immer näher, gewaltig baut er sich vor uns auf. Auf der rechten Seite taucht noch als kleine Spitze der Everest auf, davor die riesige Wand des Nuptse, eine gewaltige, kaum beschreibbare Kulisse. Nach etwas Sucherei in den riesigen Blockfeldern finden wir unser Basislager.

Pumori von Gorak- Shep

Wunderschön in einer Senke gelegen, mit weißem Sand und kurz unterhalb ein kleiner See - idyllisch. Nur einen halben Kilometer entfernt ragt die über 2 000 Meter hohe Pyramide des Pumori über dem Basislager auf. Und auf der anderen Seite zeichnet sich deutlich der schwarze Dreiecksgipfel des Everest ab. Fast furchteinflößend baut er sich auf. Gegenüber den umliegenden Bergen weist seine Wand keinerlei Schnee auf. Wir richten uns erstmal im Pumori-Basislager ein. Mingmar und sein Team haben schon Küchen- und Mannschaftszelt errichtet. Hier oben macht sich die Höhe jetzt ganz schön bemerkbar. Mein Höhenmesser zeigt knapp 5 100 Meter.

Jetzt ist erst mal Ruhepause angesagt, anpassen an die Höhe. Ganz fit sind wir alle nicht. Schnupfen, leichte Erkältungen und die Höhe machen uns zu schaffen. Aber das wird sich schon noch geben. So schön wie der Sand hier zum Zelten ist, so unschön ist der feine Staub, der bei jedem Windstoß in die Zelte eindringt und alles einstaubt. Die Nacht wird eisig kalt, ca. 15 Grad minus.


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5. April:
Tonnen werden ausgepackt, Zelte eingeräumt und ich baue die Solaranlage und Kommunikationstechnik auf. Die Kälte hat den Akkus ganz schön zugesetzt. Trotz der vielen Solarpaneele reicht an diesem Tag die Zeit nicht aus, um alles zu laden. Am Nachmittag folgt die große Überraschung, Jörg Stingl, George, trifft ein. Er war ja eine Woche nach uns in Deutschland gestartet und war dann mit einem Tag Versatz auf dem Anmarsch hinter uns. Jetzt sind wir als Everest-Team komplett. Aber für den Pumori fehlt noch Wolf-Thomas, er wird wohl am nächsten Tag kommen. Morgen wollen wir einen Erkundungsausflug zum Pumori machen. Die Wand zum Gipfelgrat ist riesig, und wir wissen noch nicht genau, wo der sicherste Aufstieg hinaufführen wird. Auf jeden Fall wird es kein Kinderspiel. Gegenüber zum Baruntse ist die Aufstiegsroute nicht eindeutig und viel steiler, dafür ist sie viel kürzer. Morgen werden wir hoffentlich mehr wissen. Vormittags soll die traditionelle Gebetszeremonie im Basislager stattfinden, danach wollen wir zur Erkundung aufbrechen, wenn das Wetter mitspielt. Die vorhergehenden Tage waren jetzt sehr schön, fast Gipfelwetter, nur der Wind blies ständig. Der Mount Everest im Abendrot sieht wunderschön aus. Aber der nepalesische Wetterbericht hat eine Änderung vorhergesagt, wie uns Mingmar mitteilte. Wir werden sehen.

Das soll's erstmal gewesen sein, wir hoffen dass Strato, unser Internetprovider, nun durchhält, präsent zu sein und nicht, wie wir erfahren mussten, fünf Tage lang deutschlandweit zusammengebrochen war. Sobald es Neuigkeiten gibt und genug Energie zum Senden da ist, melden wir uns wieder.


 
Herzliche Grüße in die Heimat sendet Frank Meutzner im Namen des ganzen Teams

   
 

 

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