Der Bericht
21.03.96
Wieland Adler, Jürgen May, Jörg Stingl und Heiko Züllchner starten als Vortrupp.
Sie erledigen in Katmandu die notwendigen Formalitäten und besorgen die noch fehlende
Ausrüstung, Mannschaftszelt, Kochutensilien, Gas und Lebensmittel.
26.03.96
Von den Angehörigen verabschiedet und mit großem Medieninteresse bedacht (Presse,
Rundfunk und Fernsehen) startet die Hauptgruppe auf dem Dresdner Hauptbahnhof.
28.03.96
Fahrt mit Kleinbus und LKW von Katmandu nach Zhangmu(Tibet)
30.03. bis 04.04.96
Fahrt von Zhangmu nach Nyalam.Jürgen hat Geburtstag, welcher nach der Ankunft in
Nyalam gefeiert wird. Nun folgen einige Tage Akklimatisationsaufenthalt in Nyalam.
Wir unternehmen mehrere Akklimatisationstouren auf die umliegenden Berge(ca.5000m).
04.04. / 05.04.96
Heute hat Gernot Geburtstag zum Frühstück gibt es eine von ihm heimlich zubereitete
Erdbeertorte. Fahrt von Nyalam nach New Tingri (Shegar). Akklitour auf Klosterruine
Shegar Dzong 4550m.
06.04.96
Fahrt in das Everest Basislager
06.04. bis 11.04.96
Aufbau des Basislagers(BC)5.200m, Ausrüstung sortieren für das vorgeschobene Basislager
(ABC) und die zu errichtenden Hochlager.Akklitour auf benachbarte Geröllgipfel. Außer
das unser Doc wegen Akklimatisationsproblemen noch einmal nach New Tingri zurück muß,
wobei ihn Tim begleitete, und ein paar Verdauungsbeschwerden, lief alles prächtig.
12.04. bis 14.04.96
Mit den Yaks, die unsere Ausrüstung tragen, und den dazugehörigen Yakman machten wir
uns auf den 25km langen Weg in´s ABC. Welches wir nach zwei Übernachtungen (5.400m/
6.000m) am 14.04. mit 14 Expeditionsteilnehmern (nur der Doc war im BC geblieben)
erreichten.
15.04.96
Aufbau des ABC (6.400m)
16.04.96
Wir hatten uns vorgenommen gleich beim ersten Anlauf den Nordsattel (Chang-La) zu
erreichen. Um einen guten Platz für das Lager dort zu haben. Am 16. erreichten Wieland,
Thomas K., Karsten, Tim, Dieter, Thomas T., Götz und Heiko den Chang-La (7.070m) und
errichteten das Lager. Da wir in diesem Frühjahr die erste Expedition (von vierzehn
die am Berg operierten) waren, die den Nordsattel erreichten hatten wir
glücklicherweise auch den besten Platz. Es ist sehr wichtig das Lager dort an einem
guten Platz zu haben und gewissenhaft auszubauen, da am Sattel fast ständig sehr
starker Sturm herrscht.Götz und Karsten schlafen im Chang-La Lager und steigen erst am
nächsten Morgen ab, die anderen am Abend.
18.04.96
Ruhetag im Basislager. Am Abend sind wir alle wieder im Basislager vereint und feiern
Ray´s Geburtstag.
19.04. bis 25.04.96
Ausrüstungstransport in´s Chang-La Lager und Versuche Camp 1 (7.800m) zu erreichen.
Was noch nicht gelingt, ein Depot am Ende der Schneerippe (7.600m)wird angelegt.
26.04.96
Wieland, Thomas T. und Götz erreichen den Platz für Camp 1 (7.800m), können das Lager
aufgrund des Sturmes jedoch nicht aufbauen und legen so ein Depot an.
02.05.96
Wiederum wird Camp 1 erreicht, aber der Aufbau gelingt wieder nicht. Gernot und Heiko
errichten ein weiteres Depot und besetzen einen Lagerplatz ca.7880m.
03. bis 14.05.96
Es folgen noch mehrere erfolglose Versuche Camp 1 zu errichten, aber der anhaltende
Sturm verhindert es.Nach Tagen frustriertem Wartens auf besseres Wetter und einem
letzten Versuch von Gernot, Jürgen, Götz und Heiko, der schon zu Beginn der Fixseile
bei 7.100m im Sturm stecken bleibt, sind am Abend des 14. Mai alle wieder im BC
versammelt.
15.05. bis 17.05.96
Erholungsphase und warten auf besseres Wetter der gesamten Expedition im BC.
18.05.96
Dieter und Ray steigen in´s ABC auf.
19.05.96
Gernot, Jürgen und Volker steigen in´s ABC auf.
20.05.96
Götz hat Geburtstag, sein Geschenk ist ein Wetterfax aus England das bei der
befreundeten Norwegischen Expedition eintrifft und für den 22.05. bis 25.05. schönes
Wetter und vor allem Windstille am Gipfel voraussagt. So ist am folgenden Tag dem
21.05 die gesamte Expedition, bis auf unseren Doc, im ABC und höher unterwegs.
23.05.96
Tim, Jörg und Thomas T. erreichen Lager 7.800m,wollen kochen und noch in der Nacht
weitergehen. Dies ist jedoch nicht möglich da sie den seit zwei Tagen vermißten
Expeditionsleiter einer japanischen Universitätsexpedition vor dem Zelt finden und
dem völlig Erschöpften zu Hilfe kommen.Die Rettungsaktion des Japaners nahm einen
ganzen Tag in Anspruch, es dauerte fast 24 Stunden bis ihm seine eigenen Sherpas zu
Hilfe kamen und ihn nach unten geleiteten. Der Japaner war zum Glück gerettet und
außer Lebensgefahr gebracht worden, aber die drei waren dadurch einen Tag länger als
geplant in fast 8.000m Höhe.
24.05.96
Heute hat Thomas Knoof Geburtstag, zum Feiern ist diesmal keine Zeit. Tim, Jörg und
Thomas T. steigen weiter auf und erreichen Camp 2 bei 8.300m. Götz und Karsten steigen
vom Chang-La zum Camp 1, 7.800m auf. Karsten versucht weiter zum C2 aufzusteigen kehrt
aber bei 8.100m um und geht zurück zu C1. Die beiden bilden dort die Nachhut für die
drei oben die den Gipfel noch erreichen wollen. Stefan und Wieland erreichen den
Chang -La.
25.05.96
Tim, Jörg und Thomas T. steigen weiter auf, erreichen 8.500m und müssen einsehen das
die Kräfte verbraucht und die Zeit zu weit fortgeschritten ist. Sie beschließen
vernünftigerweise umzukehren, weitergehen wäre Wahnsinn gewesen, der Berg hatte schon
genug Opfer gefordert. Tim steigt sofort bis in´s ABC ab, Thomas und Jörg bis zum
Chang-La, dort warten Götz, Stefan und Wieland mit heißem Tee und kleinen Leckereien
auf die Erschöpften.
Karsten steigt vom C1 in´s ABC ab.
26.05.96
Aufstieg zum Chang-La von Thomas K., Heiko und Jürgen. Der Sturm der wieder eingesetzt
hat verhindert einen nächtlichen Aufstieg in´s C1.
Jörg, Thomas T., Götz, Wieland und Stefan steigen in´s ABC ab.
27.05.96
Heiko und Jürgen erreichen 7.800m, der Sturm verhindert einen weiteren Aufstieg, sie
räumen das Lager und steigen wieder zum Chang-La ab. Thomas K. erreicht noch einmal
7.600m muß aber auch umkehren.
28.05.96
Alle die noch oben am Berg aktiv waren, sind wieder im ABC.
29.05.96
Die Yaks treffen im ABC ein.
30.05.96
Die gesamte Expedition ist mit allem Gepäck im Basislager vereint.
02.06.96
Der Everest ist in Vormonsunwolken gehüllt, unsere Lkw beladen, es heißt
Abschiednehmen. Am Abend erreichen wir Zhangmu.
03.06. bis 09.06.96
Wir sind wieder in unserem Hotel in Katmandu und erholen uns hier noch eine Woche von
den Strapazen am Berg.
11.06.96
Wir sind wieder zu Hause. Die Expedition ist Geschichte.
Fazit
Wir sind alle gesund und munter wieder zu Hause angekommen, wir haben alle noch alle
Finger und Zehen. Ohne die Verwendung von künstlichem Sauerstoff und ohne Träger haben
wir am Everest, im ersten Anlauf den Berg zu besteigen, eine Höhe von 8.500m erreicht
und wir haben einem Menschen das Leben gerettet.
Die Expedition war für uns erfolgreich, auch wenn wir den Gipfel nicht erreicht haben.
Danke
Ohne die Hilfe unserer Familien und Bergfreunde und ohne unsere Sponsoren, wäre die
Durchführung unserer Expedition nicht möglich gewesen. Wir möchten uns an dieser
Stelle noch einmal ganz herzlich bei unseren Frauen und Kindern, Eltern, Freunden und
Sponsoren bedanken.
Herzlichen Dank
Feldschlößchen Brauerei AG Dresden
Globetrotter Ausrüstungen Hamburg/Dresden/Berlin
Flug+Fern Reisebüro im Globetrotter
Kühne&Nagel Speditions-GmbH Hamburg/Dresden
Fa. Lißner Druckerei Dresden
Robert Bosch GmbH
Fa.Sigrid Hoffmann -Der Olivenmarkt- Dresden
Tauchschule Dresden
DAV
DRK-Freital
Foto-Hahn Dresden
Otto-Mayer-Markt Freital-Wurgwitz
Alpin Service Löwinger Dresden, u.v.a.